Der traditionsreiche Marathon, der von den Naturfreunden Ohlsdorf und Gmunden ausgerichtet wird, bot wieder einmal eine beeindruckende Kulisse und forderte die Läufer bis an ihre Grenzen.
Bereits am frühen Samstagmorgen ab 3 Uhr Früh, herrschte reges Treiben am Stadtplatz in Gmunden. Läufer aus Nah und Fern waren angereist, um an diesem prestigeträchtigen Event teilzunehmen. Bei Kaiserwetter und Temperaturen tagsüber über 30 Grad Celsius gingen die Athleten auf die Strecke, fest entschlossen, ihre persönlichen Bestzeiten zu erreichen und sich gegen die starke Konkurrenz durchzusetzen. Insgesamt gingen über 2600 Teilnehmer an den Start der 3 Marathonstrecken.
Markus Lemp, der bereits in den letzten Jahren durch starke Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hatte, übertraf diesmal alle Erwartungen. „Unglaublich wie Markus heuer Gas gibt!“, rief der Platzsprecher in Ebensee/Trauneck, als Lemp um 6:53 Uhr die Kontrollstelle passierte. Anstatt eine Pause einzulegen, nutzte er die Labstelle nicht und setzte seinen Lauf unermüdlich in Richtung Feuerkogel und weiter nach Gmunden fort. Um 10:30 Uhr erreichte er als erster das Ziel, weit vor seinen Verfolgern.
Die Konkurrenz konnte Lemp nicht gefährden. Manfred Higelsberger und Christof Meier, die ex aequo den zweiten Platz belegten, erreichten das Ziel mit einer Zeit von 8:27:29 deutlich hinter Lemp. Trotz der enormen Hitze und der anstrengenden Strecke zeigten auch sie bemerkenswerte Leistungen.
Beim Fural Halbmarathon von Gmunden nach Ebensee triumphierte Benedikt Wohlschläger mit einer Zeit von 3:51:03, gefolgt von Alexander Hanreich und Leopold Karl. Im Innotech Halbmarathon von Ebensee nach Gmunden sicherte sich Lorenzo Beltrami den Sieg mit 2:51:26, während Lukas Hufnagl und Stefan Reif die Plätze zwei und drei belegten.
Besonderen Wert legten die Veranstalter auf den Umweltschutz. „Die Läufer müssen selbst Behältnisse mitbringen, die an den einzelnen Stationen aufgefüllt werden können. Weiters steht in unseren Teilnahmebestimmungen, dass kein Müll in der Natur entsorgt werden darf!“ erklärte der Veranstalter. Verstöße gegen diese Regelungen können zum Entzug der Startnummer führen. Damit wird ein wichtiges Zeichen für nachhaltige Sportveranstaltungen gesetzt.
Ein weiteres Highlight war die Aktion der „rollenden Engel“ aus Wels, die eine Wunschfahrt organisierten. Die Mutter von Stefan Reif äußerte den Wunsch, ihren Sohn bei diesem besonderen Lauf zu unterstützen. Dank der Unterstützung der „rollenden Engel“ und der spontanen Hilfe des Veranstalterteams konnte sie an verschiedenen Stationen hautnah dabei sein und ihren Sohn als Drittplatzierten ins Ziel jubeln sehen. „Die Freude war sichtlich groß“, berichteten die Organisatoren.
Der 35. Traunsee Marathon 2024 war nicht nur sportlich ein voller Erfolg. Die großartige Zusammenarbeit aller Helfer und die Disziplin der Teilnehmer trugen entscheidend zum Gelingen dieser Veranstaltung bei. Einmal mehr hat sich der Traunsee Marathon als eines der besten Sportevents im Salzkammergut etabliert, und bleibt ein Highlight im Kalender vieler Ausdauersportler.
Der nächste Traunsee Marathon 2025 wird mit Spannung erwartet und die Teilnehmer dürfen sich schon jetzt auf eine perfekt organisierte und anspruchsvolle Veranstaltung freuen. Markus Lemp hat mit seinem Sieg die Messlatte hochgelegt und gezeigt, dass mit eiserner Willenskraft und Ausdauer selbst extreme Bedingungen gemeistert werden können.

GMUNDEN/EBENSEE. Auf der Suche nach Abkühlung: Bei großer Hitze wurden die Zuschauer neben der Strecke zu den heimlichen Helden der 35. Auflage des Traunsee-Bergmarathons.

Keine Wolke am Himmel, aber das Wasser kommt von allen Seiten. Aus Schläuchen, Krügen, Bechern und Wannen. Kopfwäsche am Grasberg, Katzenwäsche auf dem Gmundnerberg. Und bräuchte jemand eine Schlafgelegenheit, er würde sie vermutlich auch bekommen. Die heimlichen Helden stehen an der Strecke. Kleine Mädchen, die sich ohnehin freuen, wenn sie jemanden nassspritzen dürfen und große Männer, die genau wissen, was jene brauchen, deren große Kraft irgendwo zwischen Gmunden und Ebensee verloren ging. „Wir hätten noch ein kühles Seiterl im Keller.“ Danke, später. Mit allen Wassern gewaschen mussten die Teilnehmer der 35. Auflage des Traunsee-Bergmarathons aber ohnehin bereits beim Start sein.

2.40 Uhr, Rathausplatz Gmunden. Mehr als 350 Nachtschwärmer haben sich versammelt. Nur wenige von ihnen dürfen bald ausschlafen. Der Großteil hat andere Pläne – sie sind 63 Kilometer lang. Einmal rund um den Traunsee, zu Fuß. Über Grünberg, Traunstein, Spitzlstein, Feuerkogel, Hochsteinalm, Grasberg und Gmundnerberg. 4500 Höhenmeter. Klingt anstrengend? Ist es auch.

Die Glühwürmchen am Grünberg

Aber das wird erfolgreich verdrängt. Vorerst. Die Wetterprognose ist im Vergleich zum vergangenen Jahr, in dem die Arche Noah am Traunsee anlegte, fast ein bisschen zu gut. Bis zu 33 Grad soll das Thermometer am Nachmittag anzeigen. Der Preis wird heiß. Punkt drei Uhr, der Startschuss fällt.
Wenige Minuten später erlebt der Grünberg seine jährliche Glühwürmchen-Plage. Gmundens größte Lichterkette spannt sich über den Ortner-Steig, erst das Morgenrot am Traunstein ersetzt die Stirnlampen. Roman Leithner, Hüttenwirt des Naturfreundehauses, muss noch früher aufstehen als gewohnt. Er ist heute auch Wirt der höchstgelegenen Labstelle. Jene, die hier geschlafen haben, dürfen zum Frühstück AC/DC hören. „Carry Me Home“ wäre eine stimmige Auswahl. „Highway to Hell“ passt aber vermutlich auch.

Der Schörflinger Markus Lemp bekommt davon nicht viel mit. Der zweifache Bergmarathon-Sieger ist zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht über alle, dafür aber über viele Berge. Schon bei der Halbzeit in Ebensee hat er 27 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten.

Dabei gibt an den Labstellen alles, was nötig ist, um sich zum Weiterlaufen oder -wandern durchzuringen: Süßes, Saures, Flüssiges und viel guten Zuspruch. 120 Ehrenamtliche der Naturfreunde Gmunden und Ohlsdorf machen es möglich.
Für viele ist die Natur spätestens auf dem Weg zum Feuerkogel allerdings kein Freund mehr. Auf der Skipiste kühlt nur der Gedanke an den Winter. Wanderer, die froh sind, keine Startnummer zu tragen, verschenken ihre letzten Wasserreserven. „Du schaust aus, als würdest du es brauchen.“ Danke, sehr lieb.

10 Uhr, Gmunden: Nur noch 30 Minuten, bis Markus Lemp aus dem Bergmarathon sein persönliches Triple macht. Auch die zahlreichen Teilnehmer der beiden Halbdistanzen sind bereits auf dem Weg– oder bereits im Ziel.